|
Tessin
Info Tessin
Valle Maggia
Als Schlechtwetteralternative zu den
Alpen und für die, die den Gardasee nicht mehr sehen können bietet
das Tessin etliche, meist Mehrseillängenrouten, in bestem Granit. Die
Absicherung ist in der Regel maßlos übertrieben, was jedoch bei
den hier üblichen
Plattenschleichereien ganz willkommen sein kann. Am Roviniere di Castello trocknen
viele Routen so schnell, dass bereits kurz nach Regenende wieder gestiegen werden kann.
Ist es im Tal zu heiß, kann mann zum Ri di Formazzöö aufsteigen und 10 Seillängen am Wasserfall entlang klettern.
Freggio
Als längste Tour im Tessin weist J. v. Känel die Via Veterano bei Freggio aus.
Ob dieses Prädikat
wirklich zutrifft darf bezweifelt werden. Ungebremsten Kletterspaß kann man
hier auf jeden Fall auch ohne Klärung dieser Frage erleben. Vorausgesetzt man
vertraut dem wilden Sammelsurium an festem Sicherungsmaterial. Wer nicht ausgelastet
ist, dem sei ab dem Band die 6er-Variante empfohlen. Aber nur wenn man niemanden
mehr hinter sich hat. Beim Einqueren in die Via Veterano ist das Auslösen von
Steinschlag fast nicht zu vermeiden!
Pizzo del Prévat
Mit dem Pizzo del Prévat Nordostgrat haben bereits viele Kletterer ihre
alpine Karriere begonnen. Die inzwischen mit Bohrhaken versicherte 3er-Kletterei
hat
alle Prädikate einer Plaisirtour: Bester Fels, niveaureduzierter Seilbahnzustieg,
moderate Schwierigkeit und Länge, gute Sicherung und kaum objektive Gefahren.
Der Abstieg über den Südostgrat ist dank neu eingerichteter Abseilstellen
nun auch mit Anfängern sorgenfrei zu machen. Achtung: Trotz Bohrhaken
sollten noch ein paar Keile am Gurt baumeln.
Adula
Viel Freude kann auch der höchste
Tessiner bereiten. Mit 3402 mH besitzt der - bei uns Rheinwaldhorn genannte
- Adula eine stattliche Höhe. Fast alle Anstiege sind leicht und eignen sich
bestens um Anfänger ans kombinierte Gelände zu gewöhnen. Der Hauptgrund
jedoch, warum dieser Berg bestiegen wird ist unbestritten das Gipfelpanorama.
Von Gran Paradiso über Monte Rosa, Wallis, Berner bis hin zu Ortler, Bernina
und Disgrazia sind alle Großen zu sehen. Der wichtigste Ausrüstungsgegenstand
ist hier das Fernglas. Info: Der NW-Grat ist inzwischen ab dem Passo di Laghetto
markiert und klettersteigmäßig versichert. Es ist keine Felsausrüstung
notwendig!
Gotthard
Rund um den Gotthardpass liegen viele kleine Bouldergebiete, die exzellenten Granit mit kurzen Zustiegen bieten. Sehr empfehlenswert.
Ebenfalls am Gotthardpass liegt der Pizzo Lucendro, welcher sich in einer Tagestour erwandern lässt. Immerhin ist der stolze Zacken einen Meter höher als die Zugspitze. Sehr zu empfehlen als Eingehtour am Urlaubsanfang.
Weitere Infos: J. v. Känel, Schweiz
Plaisir; SAC Clubführer - Guiseppe Brenna
|