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Grajische Alpen - Aostatal
Info Grajische Alpen
Außer dem Gran Paradiso gibt es in
den Grajischen Alpen eigentlich keine Ziele, deren Bekanntheit sich über
die Grenzen der kleinen Region Aosta hinaus erstreckt. Das liegt mitunter
an der meist schlechten Felsqualität und an den unspektakulären Höhenquoten
der Gipfel. Der daraus resultierende fehlende Bergtourismus beschert jedoch
dem ambitionierten Bergsteiger wunderschöne und vor allem einsame Bergtouren.
Der Monte Emilius ist mit seinen 3559m bestens als Eingehtour geeignet. Dank
des neu eingerichteten Klettersteigs über den Westgrat und dessen Nordsporn
haben sich hier die Begehungszahlen deutlich gesteigert. Der Klettersteig
ist im Zeichen der Zeit gebaut, die Linienführung entsprechend unlogisch.
Die steilen und kraftraubenden Passagen lassen sich oft schöner und einfacher
über den
Grat
abkürzen. Der Gipfel belohnt die Aufstiegsmühen mit einem grandiosen
Panorama. Vor allem der Mont Blanc und der Walliser Hauptkamm sind bei gutem
Wetter perfekt im Bild.
Am Gran Paradiso - bekannt als einer der einfachsten 4000er - tummeln sich
Heerscharen von Bergneulingen. Nicht ohne Grund. Vor allem die Route vom
Rifugio Vittorio Emanuele II eignet sich hervorragend als erste kombinierte
Tour
über die magische Höhenmarke. Ein paar Gletscherspalten mehr, aber dafür
Hüttenflair und weniger Mitstreiter bietet der alternative Normalweg über´s
Refuge Chabot.
Nur wenige Kletterer im Jahr bemühen sich um den im Führer hoch
gelobten Südgrat des Torre Lavina. Die fehlende Übernachtungsmöglichkeit
und die Länge
der Tour schrecken wohl viele Aspiranten ab. Tatsächlich ist ein Freibiwak
fast unumgänglich. Nur wer in der Lage ist am abwechslungsreichen Grat
zügig
voran zu kommen kann hier Freude haben. Achtung: Die Tour ist zudem sehr
wetterempfindlich. Vor allem der Abstieg ist bei eingeschränkter Sicht
fast nicht zu finden.
Weitere Infos: Gerd Klotz - Gebietsführer
Gran Paradiso, Rother Verlag.
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